Die Lösung heisst Hausarztmedizin
Das Dilemma der Schweizer Gesundheitspolitik wird immer akuter: Auf der einen Seite steigen die Gesundheitskosten durch teure Infrastrukturen und nicht immer nötige Eingriffe und Behandlungen unaufhaltsam an. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die sich dieses Gesundheitswesen kaum mehr leisten können und durch den Staat mit Prämienverbilligungen subventioniert werden müssen.
Die Lösung liegt auf der Hand: Ein hausarztbasiertes Gesundheitssystem, das günstiger arbeitet und qualitativ beste Resultate erzielt.
Eine Untersuchung des Institutes für Hausarztmedizin Zürich zeigt, dass in der Hausarztpraxis 94,3% aller Gesundheitsprobleme behandelt werden können – selbständig, abschliessend und kostengünstig auch in komplexesten Situationen. Das heisst, dass nur gerade 5,7% der gesundheitlichen Probleme einen Spezialisten oder ein Spital benötigen. Hinzu kommt, dass die medizinischen Grundversorger nur 7.9% der Gesundheitskosten (Obsan Bulletin 2016/1) generieren.
Hausarztmedizin ist der Schlüssel:
Fehlender Nachwuchs
Dem gegenüber steht die Tatsache, dass bereits heute über 2'000 Vollzeit-HausärztInnen fehlen, um die empfohlene Versorgung von einem Hausarzt für 1'000 EinwohnerInnen (OECD-Forderung) zu erreichen. Dies zeigt die «Work Force Studie 2015» des universitären Zentrums für Hausarztmedizin beider Basel. Die alle fünf Jahre im Auftrag von mfe durchgeführte Erhebung prognostizierte massive Versorgungslücken.
Richtige Rahmenbedingungen für die Ausbildung schaffen
Langfristig gesehen müssen deutlich mehr ÄrztInnen ausgebildet und das Studium für Hausärzte durch Bund und Kantone gezielt gefördert werden. Der Stellenwert der Hausarztmedizin muss deutlich erhöht werden, beispielsweise mit dem Ausbau der Lehre in der Praxis.