Am 4. November 2010 fand in Bern die 2. Delegiertenversammlung von «Hausärzte Schweiz» statt. 44 Delegierte aus der ganzen Schweiz bestätigten den Vorstand und unterstützten seinen Kurs in allen zentralen Punkten.
Die Delegierten genehmigten einen jährlichen Zusatzbeitrag für Primary Care von Fr. 20.- pro Mitglied, damit diese wichtigste Informationsquelle für Hausärzte künftig häufiger erscheinen kann. Damit «Hausärzte Schweiz» über mehr Mittel verfügt, um die anstehenden Aufgaben – unter anderem die Initiative «Ja zur Hausarztmedizin» bewältigen zu können, wurde eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags auf Fr. 300.- und ein Sonderbeitrag zugunsten der Initiative gutgeheissen.
Der Vorstand war von der Gründungsversammlung unter der Auflage gewählt worden, dass er von der DV im November 2010 bestätigt würde. Diese Bestätigungswahl der acht bestehenden Vorstandsmitglieder erfolgte oppositionslos. Als zusätzliches Vorstandsmitglied wurde Brigitte Zirbs Savigny, Internistin aus Genf gewählt. Sie ersetzt den zurückgetretenen Ettore Battaglia. Ebenfalls in definitiver Form verabschiedet wurde das Geschäftsreglement.
Managed Care Vorlage
Von Nationalrat Ignazio Cassis wurden die Delegierten über den aktuellen Stand der Managed Care Debatte im Parlament informiert. Der strategische Kurs des Vorstands zu Managed Care wurde daraufhin klar unterstützt. Der Vorstand wird sich folglich wie bis anhin für die Managed Care-Vorlage einsetzen und bei den laufenden Verhandlungen im Parlament mit Nachdruck für die Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte kämpfen.
Die Volksinitiative «Für Transparenz in der Krankenversicherung», die eine Trennung zwischen Grund- und Zusatzversicherung verlangt, soll nach dem Willen der Delegiertenversammlung befürwortet werden, aber vorläufig ohne aktive Unterstützung und Einsatz von Ressourcen.
Ähnlich zurückhaltend zeigte sich die Delegiertenversammlung in der Frage, ob «Hausärzte Schweiz» das Moratorium zur Einführung von DRG (diagnosebezogene Fallkostenpauschalen) unterstützen soll. Eine grosse Mehrheit der Delegierten folgte dem Vorschlag des Vorstandes und lehnte eine direkte Unterstützung ab. Dennoch soll der Vorstand die Anliegen der Hausarztmedizin bei der Einführung von DRG weiterhin einbringen und die weitere Entwicklung beobachten.