Medienmitteilung

Der Berufsverband «Hausärzte Schweiz» begrüsst den Entscheid des Nationalrates vom 16. Juni 2010, die integrierte Versorgung (Managed Care) zu fördern.

 

Die Schweizer Hausärzte unterstützen die vom Nationalrat heute beschlossene Gesetzesänderung zur Förderung der integrierten Versorgung, obwohl sie nicht in allen Belangen ihren Vorstellungen entspricht.

Kein Verständnis hat «Hausärzte Schweiz» für den Beschluss, dass der Bundesrat in Fragen der Qualität und beim Umfang der Budgetmitverantwortung in die Verträge für IV-Netze eingreifen muss (Antrag Füglistaller). Dadurch wird in unnötiger Weise auf die Gestaltungsfreiheit der Vertragspartner Einfluss genommen.

 

Die Gesetzesänderung ist aber nach Ansicht des Berufsverbandes der Haus- und Kinderärztinnen gleichwohl ein mehrheitsfähiger Kompromiss mit einer fairen Opfersymmetrie: Die Kassen werden verpflichtet, mindestens ein Managed Care-Modell anzubieten, die Leistungserbringer müssen eine Budgetmitverantwortung übernehmen und die Versicherten werden  für die freie Arztwahl mit etwas mehr Kosten rechnen müssen, die sich allerdings in einem vertretbaren Rahmen bewegen..

 

Für «Hausärzte Schweiz» war und ist  sehr wichtig, dass die  Teilnahme an Modellen der integrierten Versorgung  für alle Hausärztinnen und -ärzte freiwillig bleibt und nicht etwa mit der Aufhebung des Kontrahierungszwanges verknüpft werden darf. Zudem ist das heute beschlossene Gesetz ein geeignetes Mittel, die Hausarztmedizin im Sinne der Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin» zu fördern, indem sie den Hausärztinnen und Hausärzten eine Schlüsselrolle bei der Steuerung der ambulanten Gesundheitsversorgung zuweist.

 

«Hausärzte Schweiz» fordert deshalb den Ständerat auf, den Antrag Füglistaller rückgängig zu machen und im übrigen dem Beschluss des Nationalrates zu folgen und damit der KVG-Revision im ambulanten Bereich endlich zum Durchbruch zu verhelfen. Die integrierte Versorgung soll dem Wohle der Patienten und der Stärkung der hohen Qualität der medizinischen Grundversorgung in der Schweiz dienen.

 

Die integrale Stellungnahme von «Hausärzte Schweiz» finden Sie unter www.hausaerzteschweiz.ch

 

 

Für Rückfragen:

 

• Dr. med. Marc Müller, Präsident Hausärzte Schweiz, Tel. 079  434 44 79
• Dr. med. Margot Enz Kuhn, Vorstandsmitglied Hausärzte Schweiz, Tel. 079 480 8067
• Dr. med. François Héritier, Vizepräsident Hausärzte Schweiz,  Tel. 079 280 09 89
• Reto Wiesli, Geschäftsführer Hausärzte Schweiz, Tel. 076 515 56 33